Samstag, 30. Mai 2015
Das Gefühlschaos
Hey Leute,
ich weiß nich ob ihr das kennt aber ich denke mal, das kennt jeder. Ich hab seit dem ich mein Bein fast verloren hab täglich mehr schiss, es zu verlieren. Es hört sich jetzt vielleicht sehr verrückt an aber ganz erlich is es mir mehr oder weniger egal. Mein Bein ist mein bester Freund geworden. Mit dem hab ich schon so viel scheiße durchgemacht. Ich hatte Nadeln bis zu 2 oder 3 cm in meinen verletzten Weichteilen. Ich hatte 2 verschiedene externe Fixatöre erst bis zur Hüfte und später nur noch bis unters Knie. Ich hing Wort wörtlich Wochen lang mit dem Fixatör überm Bett (also nur das Bein). Das gefühl nicht weglaufen zu können und der Medizin und dem Schicksal hilflos ausgesetzt zu sein ist unglaublich beängstigend. Ich lag insgesamt 8 Wochen im Krankenbett ohne aufzustehen also 8 Wochen lang täglich 24h im Bett liegen.. 2 Wochen konnte ich dann mit dem Rollstuhl rumfahren. Ich war insgesamt 10 Wochen (2 1/2 Monate) im Krankenhaus und hab dort vieles gelernt.. über mich.. über die Menschheit.. und über Medizin. Ich hab Freunde gewonnen und verloren. Ich war ziemlich oft Depressiv und hatte Angst und vorallem Flashbacks vom Unfall und von der Aufwachphase. Ich wollte Krankenschwester werden und wäre jetzt auch im ersten Lehrjahr wenn da nicht der Unfall gewesen wäre.... jetzt will ich Orthopädiemechanikerin werden (auf Prothesen bau spezialisiert). Viele denen ich das erzähle fragen mich wieso ich das jetzt machen will nach dem ich selbst ja auch fast zu einer Prothese greifen musste bzw es in der weit entfernten Zukunft vl noch auf mich zukommen wird (wer weiß das schon -.-). Ich sag dann immer.. "Ich will Menschen ermöglichen ihr Leben wieder etwas zu verschönern. Ihnen Tipps geben, für sie da sein und ihnen einfach zeigen das sie nicht alleine sind. Ob ein Bein, Arm, Finger, Zeh oder sonst irgendwas weniger wir sind alle nur Menschen ob gut oder böse! Jeder will glücklich sein und jeder gibt sein bestes auf seine Art und Weise." Die meisten Leute reagieren mit einer Umarmung und sagen ich wäre stark und so. Ich seh das anders. Ich finde ein Schicksal verändert einen zum guten oder zum schlechten.. und du kannst entscheiden zwischen "lass ich mich fallen, geb ich auf" oder "mach ich das bestmögliche draus und zeig der Welt das es mich noch gibt".. ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Ich hab schon einigen meiner Freunden/bekannten aus Depressionen geholfen nur mit Worten.. das hat mich sehr berührt und ich bin froh, das diese Leute neuen Lebensmut haben. Ich bin der Meinung das NICHTS ohne Grund passiert.. alles hat einen Grund.. vielleicht sieht man ihn nicht auf den ersten Blick aber der Grund ist da! Ich weiß nicht wie ich den Leuten aus der Depression geholfen habe.. aber ich weiß das ich nur meinen Mund und die Worte in meinem Kopf benutzte.. damit will ich sagen .. das kannst du auch! Wer weiß vielleicht änderst DU das Leben eines anderen. Für irgendjemanden wirst DU der wichtigste Mensch in seinem Leben! Du hast die Gabe aus deinem Leben das zu machen was andere nicht können also geh raus und zeig allen egal wie wer du bist du bist unglaublich so wie du bist vergiss das nicht! JEDER ist auf seine Weise ein Geschenk, was geliebt wird und wichtig ist.

Mit diesem Gefühlschaos aus dem Kopf von Chrissy wünsche ich eine wundertolle gute Nacht <3 Kopf hoch und das beste draus machen!

Stay tuned
Chrissy

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Mittwoch, 27. Mai 2015
Ist es nicht komisch?
Hey Leude.
Heute mal keinen Komatalk, sondern etwas, was mir wahnsinnig oft auffällt.

Ist es nicht schrecklich, wie selbstverständlich wir jeden Tag Leben? Ich finde es ziemlich krass, wenn ich durch die Straßen mit meinen Krücken laufe, um Muskeln aufzubauen, und sehe wie ein Teenie sich am Vortag weggeschüttet hat und zu mir sagt "wieso warst du nicht auf der Feier? Hast die Schlägerei verpasst. War sehr amüsant" da denk ich mir einfach nur... was ist los in unserer Gesellschaft..

Aber ich find es auch erschreckend, das die Menschheit es Selbstverständlich findet, den Tag zu Leben. Ich mein.. es kann morgen vorbei sein.. es ist ein einziger kleiner Augenblick, der dein einziges Leben zerstören kann. Ein Augenblick, der deine Zukunft für immer verändert. Ein Augenblick, der DICH verändert. Ich hab echt viel in den 8 Monaten gelernt. Vor allem aber, das man jeden Tag so leben soll wie man sich das vorstellt zu leben. Jeder sagt immer "Lebe den Tag so als wäre es dein letzter" es stimmt und nur die wenigsten machen es. Jeder nimmt sich mal vor "heute lebe ich mein Leben so, als wärs mein letzter" Bullshit! Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter aber so das du und vor allem deine Mitmenschen nicht verletzt werden. Es ist schwierig einen Tag zu leben als wäre es sein letzter, weil man es sich nicht vorstellen mag und vor allem auch nicht kann!

Ich weiß ja nicht wie es für euch ist aber ich hab unglaublich krass schiss vorm Tot. Ich hab den Tot gesehen und wenn er so sein sollte ist er verdammt hässlich. Ich glaub aber es gibt auch verschiedene Todes Prozeduren, also es gibt meiner Meinung nach einen Unterschied ob man zum sterben "bereit" ist oder überleben könnte und den Überlebensinstinkt einschaltet.
Ich glaube, wenn man "bereit" zum sterben ist, also zb eine schwere Krankheit hat, bei einem Unfall zu schwere Verletzungen hat oder einfach nur alt ist und es jetzt an der Zeit ist zu gehen, ist der Tod nicht furchteinflössend.
Aber ich glaube auch, das wenn der Kopf/Körper/Geist merkt das noch eine Chance zu überleben da ist, das er diese Chance nutzt und alles dafür tut um zu überleben (wie in meinem Fall). Also so könnte ich es mir vorstellen aber wissen tu ich und niemand was nach oder während dem Tod ist. Das ist unser ewiges Rätsel, was wir wohl nie wissen werden.

Was haltet ihr von dem Thema Tod? Habt ihr auch angst davor oder denkt ihr "ja mein Gott jeder stirbt und jeder weiß es und ja"..

Ich finde dieses Thema unglaublich interessant vor allem auch in dem Zusammenhang mit den Storys die ich erlebt habe.

Stay tuned :)
Chrissy

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Sonntag, 24. Mai 2015
Ein Hackfleisch verstreuender Zombie?
Hey Leude das is der zweite Eintrag zu meinen Erlebnissen. Was ich vergessen habe zu sagen.. die ganzen Storys hören sich für viele bzw für die meisten wie ein Traum an. Das ist aber Falsch! Das war kein Traum. Du musst dir das so vorstellen: du liegst im Bett.. hast keine Ahnung wo du bist (also du weißt das du im Krankenhaus bist aber nicht wo und vor allem seit wann), du kannst dich nicht wirklich bewegen geschweige denn aufstehen.. du siehst Dinge die auf dem ersten Blick gar nicht da sind. Es sind Halluzinationen die wieder vorbei gehen! Es ist wichtig zu wissen, das dieser Zustand wieder vorbei geht, wenn mir jemand gesagt hätte, das dieser Zustand, dieses komische "Leben" wieder vorbei geht, hätte es mir viel geholfen. Ich lag in dem Bett und sah mich Tausend Tode sterben.. das ist nicht schön und ich fragte mich ob das jetzt für immer so sein wird, ob ich für immer zusehen muss wie ich sterbe. Das ist echt kein schöner Gedanke! Irgendwann konnte und wollte ich auch einfach nicht mehr so "Leben" ich riss alle Kabeln von mir (also Sauerstoffmaske, EKG, Blutdruckmanschette,..) ich hab mir sogar die Magensonde gezogen.. worauf ich dann Fixiert wurde.. ich sag euch eins Leute.. macht das nicht :D lasst eure Magensonde sein wo sie is.. Fixieren ist richtig hart schlimm.. ohne scheiß.. ich hatte so krasse Angst. Kannst nicht aufstehen, denkst du wirst von jedem bis zum Tod gequält und total hilflos und dann wirst du fixiert das war hardcore.

Nun ab zur Story.

Ich lag wie immer im Bett. Neben mir waren 2 Männer (in Wirklichkeit also im realen war es nur einer). Der Mann in der Mitte war Fit und konnte/durfte auch aufstehen und alles machen. Der andere hatte keine Gliedmaßen mehr.. keine Arme und keine Beine. Er Schrie oft rum, das er sterben möchte. Ich lag im Bett und hatte einfach nur richtig schiss. Der Mann ohne Gliedmaßen bekam Blutkonserven. Er rastete irgendwann richtig aus, riss sich die Nadel aus dem Hals und krabbelte aus dem Bett. Dadurch das die Blutkonserve noch 3/4 voll war verteilte sich natürlich das gesamte Blut auf den Boden. Dadurch das er rum krabbelte verteilte er das Blut überall im Zimmer an den Wänden Boden auf mir auf den Tischen überall.. überall.. dadurch das er auch auf seinen Wunden bzw frisch Amputierten Gliedmaßen rumkriechte gingen die Wunden wieder auf dh er verteilte noch mehr Blut und Hackfleischartiges Zeug überall im Zimmer. Er kroch Richtung Fenster. Er schaffte es irgendwie das Fenster auf-zumachen und kroch hinaus. Ich dachte, das ich gerade einem Menschen beim Selbstmord begehen zusah und nichts unternehmen konnte.
Auf einmal hörte ich ein Zombieartiges stöhnen. Ich schaute genauer hin und sah, das der Mann auf so einem Vordach landete und dort rumkrabbelte. In diesem Moment kam eine Schwester rein-gerannt, sie schrie wie nochmal was als sie in das Blutverschmierte Zimmer kam. Ich sagte "da ist grad einer aus dem Fenster gesprungen" Sie ging zum Fenster und schrie noch mehr. Der fitte Mann sagte: "jetzt hat er es endlich geschafft zu sterben". Erst später merkte er das er noch gar nicht tot ist. Ein Spezialtrupp wurde gerufen, um den Mann von dem Vordach zu holen.
Seine Angehörigen trafen auch ein und sagten "oh Gott der lebt ja immer noch, könnt ihr den nicht einschläfern oder erdrosseln?" ich dachte mir nur "alter was sind das für Menschen.. solche Pissnelken unglaublich" ich war total sauer.
Der Mann war irgendwann in einer Baggerschaufel und wurde darin dann "eingeschläfert" ........ ziemlich kranke Scheiße.





Das wars für heute. Ich würde mich über Fragen ziemlich freuen, weil ich es momentan ziemlich anstrengend finde (psychisch) die ganzen Storys wiederzugeben. Da es mir momentan Gesundheitlich auch nicht ganz so gut geht wird der Blog morgen vl. ausfallen.. aber ich bin auf jedenfall auf der Seite und kann Fragen o.ä. beantworten falls ihr Interesse habt. Mal sehn was der Tag morgen für uns alle bereit hält :).

Gute nacht Pep's

Stay tuned :)
Chrissy

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